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Kritik: A DAY TO REMEMBER – „Bad Vibrations“

Was haben wir sehnsüchtig gewartet! A DAY TO REMEMBER melden sich nach nach fast drei Jahren mit neuem Studioalbum zurück. ...

VON AM 01/09/2016

Was haben wir sehnsüchtig gewartet! A DAY TO REMEMBER melden sich nach nach fast drei Jahren mit neuem Studioalbum zurück. Das gute Stück heißt „Bad Vibrations“, ist das insgesamt sechste Album und bereits das zweite, welches die Jungs aus Florida unter eigenem Label ADTR-Records veröffentlichen.

Groß wurde es angekündigt als „das härteste Album“ seit „Homesick“; kein Wunder, durch den immer noch anhaltenden Streit mit Ex-Label Victory Records stauen sich die Emotionen natürlich an, die irgendwie kompensiert werden müssen. Soviel also vorweg: Hart ist es, aber nicht nur das.

Das Album hält für jeden Fan etwas bereit, kennzeichnende Breakdowns, lupenreine Gitarrenriffs, facettenreiche Stimmeinlagen und wie gewohnt alles mit der gewissen Portion an Metalcore und Pop-Punk Elementen.

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Den Freunden der heftigeren Töne kann ich absolut “Paranoia”, „Bad Vibrations“, “Exposed” und “Reassemble” ans Herz legen.

Wer dachte, dass A DAY TO REMEMBER für keine Überraschung mehr gut sind, der hat sich getäuscht. Erstmals wagen sich die fünf Amerikaner an einen politschen Track; „Exposed“ ist definitiv der härteste Song und (für ADTR-Verhältnisse) der technisch ausgereifteste. Hier präsentiert sich eben genau diese angekündigte Härte von ihrer besten Seite, gerade während der letzten Minute und im Breakdown.

Ebenso heavy: „Reassemble“. Hier kommt vorallem die Bandbreite von Jeremys Stimme voll und ganz zur Geltung; erst eindringlich tiefe Shouts, unterstützt von schnellen Gitarrenriffs, dann zum Ausklingen des Songs sehr ruhig, nahezu flüsternd und einfühlsam. Die Thematik des Songs, dieses „in der Luft schweben“, eine Mischung aus Wut und Hilflosigkeit, wird durch diesen Bruch innerhalb des Liedes großartig zum Ausdruck gebracht.

Den Fans von „Old Record“-Zeiten werden folgende Tracks vermutlich zu soft sein, aber wer mehr auf die pop-punkigeren Sachen steht, der sollte auf jeden Fall bei „We Got This“ und „Naivety“ reinhören. Der Mitsing-Faktor und das Bild von „ich laufe in Zeitlupe gemeinsam mit meinen Freunden dem Sonnenuntergang entgegen“ wird hier sehr groß geschrieben; zweiteres sogar inhaltlich. Reinhören und im Takt mitwippen.

adtr-merch

Mit „Justified“, „Bullfight“ und „Same About You“ zeigen A DAY TO REMEMBER wofür sie bekannt sind: ein perfekter Genre-Mix von Pop-Punk- und Metalcore-Elementen. Gute Songs, werden vielleicht nicht unbedingt zu Evergreens, lohnen sich dennoch in voller Länge zu hören, auswendig zu lernen und mitzusingen.

Beim bereits vorletzten Track „Turn off the Radio“ gabs erneutes Staunen meinerseits. Nochmal: Jeremys Stimme hat eine breite Range, die ich sehr zu schätzen weiß, bei diesem Song tritt er aber deutlich aus seiner gewohnten Comfort Zone. In einer recht hohen Stimmlage singt er dabei Parts der ersten zwei Strophen. Zwar bin ich mit dem Lied noch nicht ganz im Reinen, aber bis auf diese doch recht gewöhnungsbedürftige Stimmlage gefällt es mir recht gut. Das ist dieser klassische „Mal etwas anderes ausprobieren“-Song, den jede Band gerne auf ihr Album setzt. Trotzdem, die Melodie und die Lyrics sind einfach gestrickt, dafür werden sie aber auch schnell schlüssig und sind ebenfalls fanfreundlich zum mitsingen gestaltet.

Eine Ballade darf natürlich auf keiner A DAY TO REMEMBER Scheibe fehlen. Mit „Forgive and Forget“ kommen wir alle wieder runter und lassen „Bad Vibrations“ ruhig und gelassen ausklingen.

Fazit:

Ich sehe uns schon alle im Frühjahr vor der Bühne lauthals mitgröhlen, gerade viele dieser Tracks laden ordentlich dazu ein. Das kann nerven, muss aber nicht. Denn eben so machen A DAY TO REMEMBER viele ihrer Fans glücklich. Für mich aber war es viel wichtiger, dass sie wieder ihren klassischen Spagat zwischen heavy und soften Parts schaffen; und das haben sie. Wie anfangs schon erwähnt ist bei diesem Album für jeden Fan was dabei und gerade dadurch kann auch jedes Bandmitglied in den jeweiligen Songs seine Stärken unter Beweis stellen.

A DAY TO REMEMBER ist eine Band, die mal wieder deutlich macht, dass man sich auch nach bereits 13 Jahren Bandbestehen immer wieder neu und weiter entwickeln kann, ohne sich dabei selbst zu verlieren und stets treu zu bleiben.

Wertung: 9/10

Band: A DAY TO REMEMBER
Titel: Bad Vibrations
Genre: Metalcore/Pop-Punk
Songs: 11
Release: 02.09.2016
(Autorin: Julia S.)

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