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Kritik: Jonathan Davis – „Black Labyrinth“

Es wäre müßig, viele Worte über einen Künstler wie Korn-Frontmann Jonathan Davis zu verlieren. Das Solo-Debüt eines Musikers, der für ...

VON AM 24/05/2018

Es wäre müßig, viele Worte über einen Künstler wie Korn-Frontmann Jonathan Davis zu verlieren. Das Solo-Debüt eines Musikers, der für solch prägende Werke wie Follow the Leader oder Issues mitverantwortlich zeichnet, bedarf keiner einleitenden Phrasen. Also in medias res. Oder in Davis-Deutsch: Nichts wie rein ins Black Labyrinth!


Jonathan Davis von Korn liefert sein Solodebüt ab

Der Opener Underneath My Skin entpuppt sich als vergleichsweise zurückhaltender Midtempo-Song, der beinahe so etwas wie einen Gute-Laune-Vibe versprüht und damit im Kontrast zu der Düsternis steht, die den meisten Korn-Tracks innewohnt. Gewisse Assoziationen bleiben natürlich trotzdem nicht aus, thront über der Musik doch stets Davis‘ unverwechselbare Stimme.

Mit dem folgenden Final Days entfernt sich Davis noch weiter vom Schaffenskosmos seiner Hauptband. Der Song wird fast ausschließlich von orientalischen Beats getragen und mag bei den ersten Hördurchläufen ein wenig befremdlich anmuten.
Puristen dürften sich durch Everyone entschädigt fühlen, das Lied, welches am ehesten an Korn erinnert, wenngleich es trotz runtergestimmter Gitarren eher wie eine Lightversion der Nu-Metal-Ikonen wirkt.

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Happiness und Your God bitten mit verstärktem Synthie-Einsatz auf die 80er-Tanzfläche, während Walk On By eine gewisse Ähnlichkeit mit Songs wie Thoughtless vom 2002er Korn-Album Untouchables besitzt.

Im Anschluss bietet die sinistre Halbballade The Secret die Gelegenheit, kurz zu verschnaufen, bevor mit Basic Needs das Opus magnum der Platte folgt. Der Sechsminüter baut sich langsam auf, bemüht im vor Catchiness strotzenden Refrain die ganz großen Gesten und verfügt über einen abermals orientalisch angehauchten Mittelteil, der zunächst wie ein Fremdkörper wirkt, nach mehrmaligem Hören jedoch einen willkommenen Bruch mit dem Stadioncharakter des Tracks darstellt.


Eine angenehm abwechslungsreiche Platte

Medicate und Please Tell Me schalten wieder einen Gang zurück und könnten in ihrer wavigen Art auch aus der Feder eines Robert Smith stammen. Überaus stark, wenn man von den etwas klischeehaften Texten absieht.

Auch in What You Believe und Gender dominieren elektronische Klänge. Hier erinnern die wabernden Synthieflächen und stampfenden Industrial-Beats allerdings eher an Combos wie Skinny Puppy oder Nine Inch Nails als an The Cure.

Den Abschluss bildet das vorab als Single ausgekoppelte What It Is. Vermochte der Song für sich genommen vielleicht noch nicht richtig zu zünden, so wirkt er im Kontext des Albums doch absolut schlüssig und eindrucksvoll.

Alles in allem hat Jonathan Davis mit Black Labyrinth ein vielschichtiges Werk geschaffen, das aufgeschlossenen Korn-Fans ebenso ans Herz gelegt werden kann wie Liebhabern gereifter Rockmusik mit leichtem Hang zur 80s-Nostalgie.

Wertung: 7/10

Band: Jonathan Davis
Album: Black Labyrinth
Veröffentlichung: 25.05.2018

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