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Der offizielle MoreCore.de Jahresrückblick 2016 (Teil 2)

Im zweiten Teil unseres Jahresrückblickes haben wir uns auf die Festivals und Momente des Jahres 2016 gestürzt. Einige Festivals haben ...

VON AM 31/12/2016

Im zweiten Teil unseres Jahresrückblickes haben wir uns auf die Festivals und Momente des Jahres 2016 gestürzt. Einige Festivals haben eher enttäuscht, andere konnte ihre Stärken umso besser präsentieren. Und dann sind da die Momente des Jahres, die einen einfach nur glücklich machen oder aber auch Tränen in die Augen befördern. Aber lest selbst, was unsere Redaktion über diese Jahr zu berichten hat…

Festival des Jahres

Jonas:
FREE FOR ALL FESTIVAL – Stapelmoor, Ostfriesland

In diesem Jahr war ich leider etwas weniger auf Festivals unterwegs, sodass es mir diesmal gar nicht so schwer fällt, einen Favoriten auszumachen. ROCK AM RING konnte mit seiner zum Teil katastrophalen Orga (wir berichteten) nicht überzeugen, das VAINSTREAM sollte seine Indoor-Stage ebenfalls überdenken und so ist es eine klare Sache, dass das FREE FOR ALL FESTIVAL in Stapelmoor sich den ersten Platz verdient. Das „umsonst und draußen-Festival“ konnte nicht nur mit Bands wie BETRAYING THE MARTYRS, ANY GIVEN DAY, TO THE RATS AND WOLVES und WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER überzeugen, sondern vor allem mit seiner familiären und liebevollen Art. Und genau die ist für mich so immens wichtig! Da packt jeder aus dem Dorf mit an, alle sind gut drauf und der Festivalorganisator stellt einem glatt seinen Garten zum Campieren zur Verfügung. Was will man mehr? Ein kleines Dorf, was gemeinsam so ein Projekt aufzieht, hat von mir höchsten Respekt verdient! Ganz viel Liebe also in den Norden, ich komme 2017 definitiv wieder.

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Julia:
Jera On Air – Ysselsteyn, Niederlande

Was ich mich jedes Jahr aufs Neue frage: “Warum zur Hölle ist dieses Festival nie ausverkauft?!” Denn das Jera On Air hat einiges zu bieten! Es hat für mich die optimale Größe – nicht zu groß und nicht zu klein – einen großen Campingplatz mit drei Minuten Fußweg zum Festivalgelände und zwei große Zeltbühnen.

Jedes Jahr trifft hier ein Metal- und Punk-Line Up vom allerfeinsten zusammen. Bands wie SICK OF IT ALL, H2O, ALL TIME LOW, ENTER SHIKARI, THE AMITY AFFLICTION, PENNYWISE, LETLIVE und viele weitere hatten einen Slot im Timetable. Aber auch lokale Acts und Coverbands aus den Niederlanden, Belgien und auch Deutschland bekommen in der sogenannten Punk-Rock-Bar ihren Support.

Apropos lokal. Die meisten der hunderten Helfer rund ums Festival kommen selbst aus dem kleinen Ort Ysselsteyn und arbeiten hier ehrenamtlich. Witzigerweise läuft die Organisation und das Briefing dieser Leute um einiges besser als auf so manch anderen Festivals.

Die Jahre vorher war ich immer privat auf dem JOA, dieses Jahr hingegen das erste Mal als Fotografin für MoreCore, was das ganze natürlich nochmal getoppt hat. 2017 wird das Festival erstmals dreitägig sein und ein Combiticket inkl. Camping für gerade mal 80€ im Angebot haben. So, genug die Werbetrommel gerührt. Alle mal mitkommen!

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Karoline:
FREE FOR ALL FESTIVAL – Stapelmoor, Ostfriesland

Der Name des Festivals sagt eigentlich schon alles über das Alleinstellungsmerkmal dieses Festivals aus. Es ist kostenlos für jedermann. Im hohen Norden gelegen und mit viel Herzblut und Liebe von einem privaten und lokalen Kreis netter Menschen organisiert, ist das FFA ein schnuckeliges Festival mit Top-Lineup welches Laune macht. Hier ist jeder gleich. Alt oder jung, Punker oder Metaller, Bänker oder Logistiker. Alle stehen und gehören beim FFA für den einen Abend zusammen. Es gibt Bier, leckere Burger und Autogrammstunden am Stand von MoreCore. Spaß macht es hinter die Kulissen des Festivals zu schauen und aktiv mitzuhelfen. Teil dieses Festivals sein zu dürfen erfüllt mich fast mit Stolz, ist es doch komplett von Freunden aus der Gegend über die Jahre hochgezogen worden – und zu diesem Freundeskreis gehören wir nun auch.

Lisa:
Vainstream – Münster

Das Vainstream hat mich auch dieses Jahr wieder mit einer guten Mischung aus Metal- und Hardcore sowie Punk und dem angenehm kleinen Gelände überzeugt. Obwohl das Festival einen Tag mit viel Regen erwischte, war die Stimmung ausgelassen, die Securitys für jeden Spaß zu haben und die Bands wirkten zufrieden. Besonders begeistert haben mich HEAVEN SHALL BURN als Headliner.

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Maik:
Uncle M Fest – Skater’s Palace, Münster

Bei dieser Kategorie tue ich mich zugegebenermaßen ziemlich schwer! Ich habe zwar den kompletten Sommer auf Festivals verbracht, allerdings durchgängig als Händler. Rock am Ring war dieses Jahr bekanntlich etwas weniger amüsant, doch der Festival-Sommer meinte es ohnehin nicht gut mit uns. Daher fällt meine Wahl ironischerweise auf das Uncle M Fest in Münster, was indoor im Skater’s Palace stattfand. Seit Jahren liefern die Jungs und Mädels ein immer wieder interessantes Lineup für Freunde von Emo und Punk Rock und so war auch diesmal mit TWIN RED, TTNG, MUNCIE GIRLS, THE BENNIES, GOODBYE FAIRGROUND und allen voran mit FOXING eine sehr coole Mischung am Start. Vor allem letztere sind längst kein Geheimtipp mehr und haben für mich eine der packendsten Shows des Jahres abgeliefert.

Philip:
Rodarock Festival 2016 – Herzogenrath

Vielleicht liegt es am Alter, aber große Shows und Festivals locken mich längst nicht mehr so an wie früher. Bei den sage und schreibe drei Festivals, die ich dieses Jahr besucht habe, konnte mich nur eines zu 100% überzeugen und dieses war auch noch das Kleinste. Zugegeben war die Nähe zu meiner Heimat nicht ganz unschuldig bei meiner Wahl. Das Vainstream missfiel mir vor allem wegen dem überfüllten Gelände und den unflexiblen Lösungen für dieses Problem. Das Jera On Air war durch schlechtes Wetter gebeutelt und wusste nicht wirklich damit umzugehen. Einzig das kleine Rodarock Festival in Herzogenrath bei Aachen punktete bei mir sehr hoch. Ein überschaubares Gelände, gutes Essen und Trinken für kleines Geld und eine große Variation bei den Genres der Bands. Dazu werden lokale Bands gefördert und kriegen hier die Chance mit den Größen der Szene zusammen auf einer Bühne zu stehen. Das Gelände ist nicht zu groß und bietet auch ruhige Ecken zum Entspannen. Mit einer Karte für 13€ kriegt man 12 Bands wie z.B. EXIST IMMORTAL, TO THE RATS AND WOLVES und DEEZ NUTZ geboten. Alles in allem, wie jedes Jahr, ein Tag auf den ich mich freue.

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Sebastian:
Highfield Festival – Störmthaler See

Es verschlug mich in diesem Jahr das erste Mal auf das Highfield Festival, weshalb Vergleiche zu früheren Jahren natürlich schwierig sind. Dennoch bin ich mir sicher, dass auch für hartgesottene Highfielder die 2016er Ausgabe eine höchst gelungene war. Das lag nicht nur an solchen Musikgiganten wie RAMMSTEIN und LIMP BIZKIT, die für gute Kartenverkäufe und volle Zeltplätze sorgen würden, sondern auch an einer durchdachten Organisation – angefangen bei den engagierten Securites, über die breite kulinarische Auswahl an den Essensständen, bis hin zu solchen Extras wie einem Riesenrad und Badestrand, konnte sich das Highfield Festival durchaus sehen lassen, während ein Ticket je nach Preisstufe schon ab 130€ zu haben war. Zum Vergleich: Das Hurricane kostet bei ähnlichem Angebot, aber oftmals schlechterem Wetter mindestens 160€, Rock am Ring gar 185€ und aufwärts. Dank dem gemischten Lineup (neben CALIBAN und HEAVEN SHALL BURN waren auch Acts wie DEICHKIND und BLUMENTOPF am Start) gehört das Highfield zu der Sorte von Festivals, die nicht nur Metaller, sondern ein breites Publikum anlocken und auch für Freunde von mir interessant sind, die zum With Full Force oder Destruction Derby nicht mitkommen würden. Die einzigen beiden Punkte, die man im nächsten Jahr verbessern kann, gelten auch für die meisten anderen Festivals: Wer bei den beliebtesten Acts etwas sehen möchte, muss sich unter Umständen schon lange vorher einen guten Platz sichern, und sofern eine Band überzieht, überlagert sich der Sound mit der Show einer anderen Band (so geschehen bei MADSEN und WOLFMOTHER).

Moment des Jahres

Jonas:
STORY OF THE YEAR mit neuer Musik in 2017

Der Moment des Jahres ist bei mir schnell gefunden: „STORY OF THE YEAR arbeiten an einem neuen Album, welches 2017 erscheinen soll“ Ich glaub keine Nachricht hat mich in diesem Jahr so glücklich gemacht. Ehrlich gesagt warte ich seit Ewigkeiten auf genau diese Nachricht, schließlich liegt die letzte Platte gefühlte zehn Jahre zurück. Ich bin also mehr als gespannt, was uns die Jungs aus St. Louis Im kommenden Jahr präsentieren werden. Und vielleicht geht auch ein weiterer Traum, nämlich der von Liveshows hierzulande, in Erfüllung. Das kommende Jahr könnte also viele weitere wundervolle Momente für mich bereithalten.

Julia:
THE GHOST INSIDE auf der Bühne von den APMAs

Da saß ich also, mitten in der Nacht in meinem Bett, mit Laptop auf dem Schoß, und schaute die Liveübertragung aus dem Amiland von den Alternative Press Music Awards 2016. Bei der Aufzählung der Nominierten in der Kategorie “Most Dedicated Fanbase” hoffte ich natürlich darauf, dass die von THE GHOST INSIDE gewinnt. Als das dann auch geschah freute ich mich, rechnete aber nicht damit, dass die Jungs persönlich auf die Bühne kommen um den Preis abzuholen und danke zu sagen. Als sie genau das dann taten, überkam es mich wieso auch immer in diesem Augenblick und ich musste mir ein paar Tränchen verdrücken. Sie standen ja noch nicht mal vor mir, trotzdem tat es gut, die Jungs nochmal zu sehen und zu hören “Hey, uns geht es soweit gut, wir sind auf dem Weg der Besserung”. Ich wünsche ihnen für 2017 nur das Beste, schnelle Genesung und hoffe auf baldige Rückkehr auf die Bühne.

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Karoline:
Wer ist eigentlich PVRIS?

Bereits 2015 spielten BRING ME THE HORIZON im Kölner Palladium, damals mit den Vorbands PVRIS und BEARTOOTH. Mit zweiterer Band hatten wir vor Ort ein kleines Interview. Witzig, dass ich mich damals komplett versprochen habe und PVRIS (gesprochen engl. Paris) fälschlicherweise als P-Virus bezeichnete, was für Lacher sorgte. Im Sommer 2016 traf ich dann mehrmals auf die Mitglieder und Crew von BEARTOOTH. Man teilte mir mit, dass ich wohl ganz schön etwas losgetreten hätte und seit dem Interview die Jungs an und um BEARTOOTH PVRIS immer als P-Virus bezeichneten. Und nicht nur sie. Bis zu amerikanischen Festivals und anderen Core-Kapellen habe sich der Begriff verbreitet. Ich hatte wohl einen Insider geprägt, der Wellen schlug. Selten so gelacht.

Lisa:
Reaktion nach dem Tod von Tom Searle

Zu sehen, wie viele Musiker der Szene mit Hochachtung und tröstenden Worten und wie viele Fans mit Zuspruch und Unterstützung auf den Tod des ARCHITECTSGitarristen Tom Searle reagierten, hat mich sehr berührt. Bewundernswert finde ich, wie die Band ohne Tom kurz nach seinem Tod auf Tour ging und ohne Hemmungen ihrer Trauer Ausdruck verliehen. Sam Carter auf einer der Live Shows mit brechender Stimme über das verstorbene Bandmitglied reden zu hören, ließ kaum jemanden kalt und gehört für mich zu den Momenten des Jahres. ARCHITECTS verkörperten auf ihrer Herbsttour einen ungenierten Umgang mit Gefühlen, den Mut weiterzumachen und den Zusammenhalt zwischen Bands und Fans, den die Szene bereits nach dem schlimmen Unfall von THE GHOST INSIDE im Vorjahr bewies.

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Maik:
Vinyl-Boom

Wir befinden uns auf einer richtigen Retro-Welle. Das merkt man an den wieder trendigen Polaroid-Kameras, Serien wie “Stranger Things” oder eben der Rückkehr zu analogen Tonträgern wie Vinyl oder sogar Tape. Was die einen als Hipstertum abstellen, ist einfach der konsequente Turn weg vom digitalen Wahnsinn. So viel Praktisches ein eBook-Reader, iPod oder Smartphone haben, nichts kann die Haptik eines schönen Covers ersetzen und der Moment, wenn man die Schallplatte aus dem Sleeve zieht.

Ich freue mich daher, dass Vinyl wieder omnipräsent ist und damit der Plattenladen als Treffpunkt für Musikliebhaber wieder an Berechtigung gewinnt.

Philip:
Interview mit Keith Buckley von EVERY TIME I DIE

Ich denke mal, dass es zum guten Ton gehört, wenn man sein erstes Interview für MoreCore.de als Moment des Jahres nennt. Abgesehen davon war es wirklich ein aufregender Moment, da ich EVERY TIME I DIE und Keith speziell zu meinen größten Einflüssen als Sänger sehe. Ein spontanes Einspringen für meinen Kollegen Maik verschaffte mir das Treffen mit Keith in ihrem Tourbus. Ein überaus sympathischer und entspannter Mensch, trotz Jetlag. Mit viel Witz und Schlagfertigkeit wusste er auf unsere Fragen zu antworten. Auch wenn meine Nervosität mir meine Fähigkeit nahm, ein vernünftiges Englisch zu sprechen, war das Interview für mich eine coole Erfahrung, die ich nun nicht wieder missen will.

Enttäuschung des Jahres

Jonas:
THE AMITY AFFLICTION – Live und auf Platte

THE AMITY AFLLCITION haben mir es in diesem Jahr wirklich nicht leicht gemacht. Mit „This Could Be Heartbreak“ warfen die Jungs ein neues Album auf den Markt, welches zwar ein paar gute Songs enthielt, mich aber nicht vollends überzeugen konnte (wir berichteten). Vor allem der immer wiederkehrende Songaufbau ohne jegliche Abwechslung gefiel mir nicht wirklich und so fiel es mir schwer, die Platte in einem durchzuhören. Zudem konnten mich die Australier auch live nicht vom Hocker hauen. Auf dem VAINSTREAM erlebte ich eine eher lieblose Performance und auch auf ihrer Headliner-Show in Köln konnten sie das Team und mich nicht wirklich überzeugen. Schade eigentlich, denn ich bin mir sicher, dass die Jungs um Fronter Joel mehr drauf haben. Aber im Jahr 2017 hat die Band eine neue Chance mich zu überzeugen!

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Julia:
Justin Bieber-Konzert – LANXESS ARENA, Köln

Ja, ich weiß: Das ist nicht unser Genre und seine Musik ist ganz furchtbar etc. – aber man wird ja wohl noch über den Metal-Tellerand gucken dürfen? Sein letztes Album “Purpose” fand ich nämlich wirklich nicht schlecht! Also schnappte ich mir meine beste Freundin und holte uns Karten für die Show in Köln, um das ganze Spektakel mal live zu sehen (und das für nicht gerade wenig Geld).

Vorweg: “Live” muss man hier eher in Gänsefüßchen setzen, es war nämlich alles andere als das. Der gute Bibs hielt es 90% des Auftritts scheinbar nicht für nötig sein Stimmchen erklingen zu lassen. So gut wie alles war Playback vom feinsten. Nicht einmal wurde das Mikrofon an den Mund geführt. Mit ein paar wenigen Akustiksongs zeigte er dann aber doch, was er auf dem Kasten hat, was alles noch ein Stück weit trauriger machte.

So erfolgreich er auch ist – ich denke er ist eine ganz arme Sau, die einfach keinen Bock mehr hat. Geprägt vom Druck des Businesses, Drogen und aufdringlichen Fans ist er für mich absolut bemitleidenswert. Es sei ihm zu wünschen, dass er da wieder rauskommt.

Karoline:
Rock Am Ring

Seien wir ehrlich, für schlechtes Wetter kann niemand wirklich was. Für Fehlentscheidungen jedoch schon. Auch wenn ich vielleicht mit dieser Meinung allein dastehe, fand ich die Absage des letzten Tages von Rock Am Ring in Mendig nicht wirklich gerechtfertigt. Ja, am Freitag wurden Leute verletzt, Zelte sind abgesoffen und Autos steckten im Schlamm fest. So wie jedes Jahr. Über die Jahre hinweg hatten die Macher von RAR jedoch so viel Erfahrung gesammelt, mit dieser Situation umzugehen, um eigentlich selbst entscheidend zu können, wann das Festivals gestoppt bzw. abgesagt gehört. Diese Entscheidung wurde ihnen im Sommer 2016 jedoch vom Land Rheinland-Pfalz abgenommen. Natürlich könnte man heute sagen, dass Vorsicht besser als Nachsicht ist und man präventiv das Festival absagte. Jedoch hätte man diese Entscheidung den Festivalmachern überlassen sollen und somit sich, den Veranstalter und vor allem den vielen Fans und Festivalgängern viel Kummer erspart.

Lisa:
BRING ME THE HORIZONs Wandlung

Als langjähriger Fan von BRING ME THE HORIZON muss ich die Wandlung der Band im Jahr 2016 als subjektive Enttäuschung ansehen. Das erste Mal ließ ich die Möglichkeit aus, ein Konzert der Band in unmittelbarer Nähe zu besuchen, weil die Video-Leinwände, der starre Bühnenaufbau und die seit „That´s The Spirit“ neu hinzugekommenen Fans im H&M-Bandmerch nicht mehr viel mit dem zu tun haben, was Bands mit einem Ursprung in der Metalcore-Szene für mich verkörpern (sollten). Dass BMTH nun mit einem ihrer neuen Songs auf einem „Kuschel-Rock“-Sampler vertreten sind, ist für mich nur noch befremdlich.

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Maik:
Fred Durst und LIMP BIZKIT

Wie viele andere war auch ich jahrelang großer Fan der Nu Metaler – ein Fakt, vor dem ich mich nicht verstecke. Leider bin ich schon lange über den Punkt hinaus LB als Band in Schutz zu nehmen, abgesehen von den meisten Alben bis “Gold Cobra”.

Sind wir mal ehrlich: Fred Durst hat längst nicht mehr die Power von damals, das Live Set besteht nur noch aus einem Best Of aus Singles, Covern und Hip Hop Tracks als Interludes – vorhersehbar und einfach langweilig. Bester Beweis dafür war die Show in Düsseldorf bei der Durst zu sehr damit beschäftigt war den Platzhirschen zu spielen und sein Publikum zu verhöhnen statt einfach abzureißen. Und wenn man es schon nicht gebacken bekommt ein neues Album rauszubringen, dann könnte man wenigstens mal einen raren Fan-Favorite spielen oder die Klappe halten: “Who wants to hear a new song?” zu sagen, dann “Take A Look Around” zu spielen und dann ohne Zugabe abzuhauen, ist bezeichnend für das Verhältnis zu den Fans. Dass die Kollegen von KORN, DEFTONES oder SLIPKNOT in jeglicher Hinsicht meilenweit voraus sind, ist da kein Geheimnis.

Philip:
WHITECHAPEL – Mark Of The Blade

Es fällt schwer, dass hier nicht wie den Text eines enttäuschten Fanboys klingen zu lassen, nur fühlte sich das letzte WHITECHAPEL-Album „Mark Of The Blade“ doch wie ein kleiner Verrat an. Nicht zuletzt durch unterschiedlicher Aussagen der Bandmitglieder zum Thema „Clean Vocals“, die die Gespräche in den sozialen Netzwerken anfachten und dem Release eine Menge Publicity einbrachten. Als Fan der ersten Stunde ist die Entwicklung einer Band immer eine heikle Sache. Egal welche Genre, Künstler wollen mit ihrer Musik wachsen, ob nun mit oder ohne die Empathie der Fans. Beim Wachsen und Entwickeln bleiben einige Elemente, die gerade die älteren Fans gepackt haben, auf der Strecke. WHITECHAPEL haben mit ihrem letzten Album ihren Ursprüngen auf jeden Fall den Rücken gekehrt. Für mich persönlich eines der absoluten Flops des Jahres und ein Stich ins Herz. Long Live „The Somatic Defilement“

Sascha:
Auflösungen 2016

Was war das bitte für 1 Jahr? Am härtesten getroffen haben mich dabei LIONHEART und MORE THAN A THOUSAND. Letztere kündigten ihre Auflösung zum April 2016 an und gingen auf eine letzte EU-Tour mit PROMETHEE und HILLS HAVE EYES. Die Portugiesen (!) wählten während ihres Abschiedsbesuches in Hamburg zwar nicht gerade meine Lieblingslocation, aber sie schafften es trotzdem, mir einen schmerzhaften Stich zu versetzen und mich ein letztes Mal laut “This is who we are…” grölen zu lassen. Wenn diese Band jemals wiederkommt (EMMURE, UNDEROATH…), dann bin ich sofort am Start, denn ich vermisse sie jetzt schon! Vasco, ich denke an dich! #bandliebe

Sebastian:
Emmure canceln EU-Tour und kündigen US-Tour an

Es gab eine Zeit, in der Emmure gefühlt alle drei Monate in einem Club um die Ecke gespielt haben. Da jedoch bis auf Sänger Frankie Palmeri zwischenzeitlich alle Mitglieder die Deathcore-Formation verlassen haben, liegen auch diese Jahre schon wieder eine Weile zurück. 2016 folgte schließlich die Nachricht, dass die dadurch entstandenen Lücken geschlossen und neue Bandmitglieder gefunden werden konnten. Das i-Tüpfelchen war die Ankündigung eines neuen Albums und einer EU-Tour namens “Torch The Earth” an der Seite von AFTER THE BURIAL sowie FIT FOR A KING.

Doch die Enttäuschung ließ nicht lange auf sich warten: Anfang Dezember stellte man fest, dass das Album angeblich nicht rechtzeitig zur Tour released werden könne, weshalb die Konzerte doch nicht wie geplant stattfinden werden. Soweit, so verständlich. Dreist war jedoch die Tatsache, dass Emmure direkt am nächsten Tag verkündeten, nun wenige Tage nach dem letzten Termin ihrer geplatzten EU-Tour in Nordamerika auf Tour gehen zu wollen. Die Vermutung liegt also nahe, dass nicht etwa das verspätete Album Schuld ist an der Absage. Doch was dann? Eine bessere Bezahlung in den USA? Bequemlichkeit? Und selbst wenn es einen anderen, tatsächlich vertretbaren Grund geben sollte, war das Kommunikationsmanagement seitens der Band unfassbar schlecht, die Absage und unmittelbare Ankündigung ein Tritt in die Gesichter der europäischen Fans und die ganze Geschichte für alle einfach nur enttäuschend.

Die MoreCore.de-Best Of 2016-Playlist

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