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Kritik: Bleed From Within – „Era“

War früher alles besser? Oder spezifischer gefragt: Klang früher alles besser? Damals, in den späten 90er Jahren, als Bands wie ...

VON AM 05/04/2018

War früher alles besser? Oder spezifischer gefragt: Klang früher alles besser? Damals, in den späten 90er Jahren, als Bands wie Slipknot und At The Gates mit einer für damalige Verhältnisse einzigartigen Mischung aus Melodien und Aggressionen revolutionäre Werke kreierten und damit die Grundpfeiler für Metalcore-Vorreiter wie Killswitch Engage und All That Remains schufen. Oder im Jahr 2005, als Lamb of God mit „Ashes of the Wake“ endgültig ihren Durchbruch schafften und Tim Lambesis zusammen mit seinen Kollegen von As I Lay Dying einen heutigen Klassiker namens „Shadows Are Security“ veröffentlichte.



Natürlich klang früher nicht alles besser. Dennoch haben moderne Bands wie Code Orange, Knocked Loose sowie weitere Gruppen in den letzten Monaten auf ihren Scheiben diesen Stil damaliger Tage neu aufgegriffen und weiterentwickelt. Hier kommen Bleed From Within ins Spiel, deren Album „Era“ ebenfalls an einigen Stellen dem Jahr 2005 entsprungen scheint. Jedoch – der aufmerksame Leser ahnt es bereits – ist die Platte nicht 13 Jahre alt, sondern mit ihrem morgigen Release brandaktuell.

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Bleed From Within lassen kaum Zeit zum Verschnaufen

Von der ersten Sekunde an stellen die Schotten auf „Era“ klar, dass sie trotz – bzw. gerade aufgrund – dieser an frühere Zeiten erinnernden Ausrichtung nicht zum alten Eisen gehören, sondern eine Entwicklung durchlebt haben, die die vierte LP zu ihrem vielleicht besten Album macht. Ganze fünf Jahre nach „Uprising“ wirken Bleed From Within dynamischer, hungriger und fokussierter als jemals zuvor, während sie in 13 spannenden Songs die Metalcore-typischen Melodien mit der kompromisslosen Durchgängigkeit von Death Metal und den Rhythmen von Groove Metal gekonnt vermischen. Bleed From Within haben laut Biographie zufolge verstanden, dass knallharte Lieder ihren rechtmäßigen Platz besitzen, „[..] aber Songs, die Aggression mit Melodie teilen, geben dir sowohl auf dem Album, als auch auf der Bühne mehr zurück.“ Dementsprechend setzen sich die 45 Minuten Laufzeit von „Era“ einerseits aus Stücken wie „Alone In The Sun“ oder der Vorabsingle „Crown of Misery“ zusammen, die dem während dieser viereinhalb Minuten mindestens mit dem Fuß mitwippenden Zuhörer eine geballte Ladung an massiven Breakdowns und epischen Refrains entgegendrückt.

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Aber auch kurze und ruhigere Segmente wie die Clean Vocals von Frontmann Scott Kennedy haben auf „Era“ ihren Platz gefunden – vor allem in dem Midtempo-Track „I Am Oblivion, Part II“, wo sie sich mit Gitarren-Soli abwechseln, die von At The Gates oder deren Verwandschaft von The Haunted nicht schöner hätten gespielt werden können. So kommt es, dass jedes Stück auf der Platte auf seine Weise nicht nur dank grooviger Riffs und heftiger Breakdowns, sondern auch durch hervorragende Arbeit am Bass und Schlagzeug sowie starken Vocals (die häufig an Winston McCall von Parkway Drive erinnern) überzeugen kann und Lust auf einen weiteren Durchlauf macht.

Was Bleed From Within hier veröffentlichen, ist ein ganz eigenes, modernes, komplexes Stück Metal und ein Anwärter auf das Album des Jahres. Dank der Abwechslung auf „Era“ ist die vierte Platte von Bleed From Within nicht nur für Fans von At The Gates oder Lamb of God ein Muss, sondern auch den Liebhabern von Parkway Drive oder den Architects absolut zu empfehlen. Zu hoffen bleibt, dass der schottischen Truppe mit ihrer neuen Scheibe endlich der Erfolg beschieden ist, der ihnen schon länger zusteht, aber bisher verwehrt blieb.

Wertung: 9/10

Band: Bleed From Within
Album: Era
Veröffentlichung: 06.04.2018

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